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Partie zeigt die typischen Stärken der damaligen Fidelity-Programme,
die die gegnerische Stellung infiltrierten, bis dieser die Übersicht
verlor! Kurz
nach der WM kam dann der Elite als wunderschönes Holzbrett für nur
1200,- DM auf den Markt und erwies sich dem neuen Mephisto III und auch
dem Constellation von Novag als überlegen. Erstaunlich war aber, daß
der Mephisto tatsächlich nicht wesentlich schwächer war, denn sein
Programm arbeitete extrem selektiv und berechnete nur 1-2 Stellungen pro
Sekunde. Auf der Turnierstufe reichte dies immerhin für eine
Brute-Force-Rechentiefe von 2-3 Halbzügen, wobei vielversprechende
Varianten bis zu 19 Halbzügen tief untersucht wurden. Der große
Vorteil des Mephisto war sein positionelles Spielvermögen, das den
Typ-A-Programmen der Konkurrenz deutlich überlegen war. Leider ging das
aber einher mit einer fürchterlichen taktischen Schwäche und einem
ziemlich schlechten Endspiel. Dennoch
oder gerade wegen dieser Eigenheiten hatte der Mephisto III einen
riesigen kommerziellen Erfolg, zumindest in Deutschland. Selbst
Belle mußte allmählich ein wenig Angst vor den käuflichen
Schachcomputern bekommen. Der Spezialrechner hatte zwar bei den offenen
US-Meisterschaften gerade 8,5 Punkte aus 12 Partien erzielt, nur zwei
Punkte weniger, als die beiden Sieger und Kortschnoi aufwiesen, aber
dennoch war bei der 4. Weltmeisterschaft für Schachprogramme, die vom
22. bis 25. Oktober 1983 in New York ausgetragen wurde, eine Wachablösung
fällig! Belle mußte sich Nuchess und (!) Blitz geschlagen geben und
erreichte zum ersten Mal seit drei Jahren in einem Computerturnier nicht
den ersten Platz! Noch beschämender für Belle, aber ein riesiger
Erfolg für Mephisto war, daß der teilnehmende Mephisto X, ebenfalls 3
Punkte erreichte! Das hatte es noch nie gegeben. Strahlender Sieger
wurde Blitz, der 4,5 Punkte aus den fünf Partien erzielte! Hier die
Partie von Cray-Blitz gegen Belle: (24) Belle - Blitz [B22] [WM New York, 5.Runde, 25.10.1983] 1.e4 c5 2.c3 d5 3.exd5 Dxd5 4.Sf3 e6 5.d4 Sf6 6.Ld3 Sc6 7.0–0 Le7 8.Le3 0–0 9.dxc5 Td8 10.Sd4 Lxc5 11.c4 Dd6 12.Sxc6 bxc6 13.Lxc5 Dxd3 14.Da4 Se4 15.Lb6 Td7 16.La5 Lb7 17.Sc3 Sc5 18.Db4 Dd4 19.Tad1 Sd3 20.Da4 Dg4 21.c5 Df5 22.b4 Sb2 23.Txd7! (Dieses Damenopfer war von Belle geplant und koennte von einem Grossmeister stammen!) 23...Sxa4 24.Sxa4 Dc2 25.Txb7 Dxa4 26.Ta1 e5 27.f3 Dc2 28.Tc7 Dd3 29.Tf1 Dd5 30.a3 g5 31.Te7 f6 32.Tc7 h5 33.h3 Kh8 34.Kh2 a6 35.Te1 Te8 36.Te4 f5 37.Te2 g4 38.hxg4 fxg4 39.fxg4 hxg4 40.Tf2 e4 41.Tff7 De5+ 42.g3 e3 43.Th7+ Kg8 44.b5 cxb5 45.Le1 Db2+ 46.Kg1 Da1 47.Kg2 Df6 48.Kh2 Td8 49.Thd7 Tf8 50.Td6 Db2+ 51.Kg1 Db1 52.Kh2 Dc2+ 53.Kg1 Df5 0–1 Bei
diesem Turnier lief Blitz übrigens auf dem neuesten Cray X-MP-Rechner.
Dieses Modell benutzte zum ersten Mal zwei Prozessoren und Hyatt, Gower
und Nelson bemühten sich aus diesem Merkmal Vorteile zu ziehen!
Immerhin erreichte Cray Blitz bei diesem Turnier schon eine
Rechengeschwindigkeit von etwa 10.000-12.000 Stellungen pro Sekunde,
hierbei wurde aber durch den zweiten Prozessor nur eine
Geschwindigkeitssteigerung um den Faktor 1,6 erreicht. Die übrige
Verbesserung der Geschwindigkeit ging
auf effizientere Programmstrukturen zurück. Dennoch
ging Belle auch dieses Jahr nicht leer aus: Für sein Abschneiden bei
der offenen amerikanischen Meisterschaft erhielt der Spezialrechner ein
ELO-Rating von 2203 zugebilligt und damit den Meistertitel des
US-Schachverbandes! Für dieses Ergebnis bekamen seine Programmierer Ken
Thompson und Joe Condon 5000 Dollar aus dem Fredkin-Font! 25:
1984: VIELE WELTMEISTER, ABER KEIN SIEGER! 1983
lief die verlängerte Wette von David Levy aus. Nach dem Gewinn der
Weltmeisterschaft in New York meinte Robert Hyatt, daß sein Programm
nun stark genug sein würde, um gegen Levy anzutreten. Für Anfang April
1984 wurde deshalb ein Wettkampf über 4 Partien angesetzt. Die
Schachcomputergemeinde betrachtete den Wettkampf mit gemischten Gefühlen.
Während die Einen den Computer schon von vornherein als den klaren
Sieger sahen, trauten die Anderen dem Altmeister einen Sieg zu, obwohl
Levy seit seinem letzten Match gegen Chess 4,7 keine einzige
Turnierpartie mehr gespielt hatte. Doch das Ergebnis überraschte dann
doch beide Parteien: Glatt mit 4 : 0 verdrosch der Mensch den Computer!
Doch nicht die überragende Spielstärke von Levy war für dieses
Resultat entscheidend, sondern seine Strategie: Nach der Devise “tue
nichts, aber tue es gut”, hielt er die Stellung geschlossen, bis der
Rechner strategische Fehler machte und schlug dann zu! Kostprobe gefällig?
Bitte schön: |