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ihrer Konzeption durchaus ähnlich ist: Sein “Automaton” sollte eine
computerähnliche Rechenanlage mit Speicher, ein Rechenwerk und natürlich
eine Ein-/Ausgabe besitzen. Lediglich für die Programmierung (Babbage
nannte das “Gebrauchsanweisung”) formulierte er recht einfache und
aus heutiger Sicht auch etwas praxisfremde Anweisungen: Das
“Programm” sollte sich Fragen stellen und dann je nach Antwort
handeln. Eine
Frage lautete etwa: “Kannst Du im nächsten Zug gewinnen?”
Selbstverständliche Antwort: “Dann tue es!” Ja,
Schachprogrammierung könnte so einfach sein. III:
1890; ...UND PRAXIS: Der
erste wirkliche Schachrechner war der vom spanischen Elektromechaniker
Leonardo Torres y Quevedo 1890 vorgestellte Apparat. Dieser konnte
allerdings noch kein vollständiges Spiel zu Wege bringen, aber er
konnte mit weißem Turm und weißem König den schwarzen König
mattsetzen. Allerdings waren die Positionen der weißen Figuren
vorgegeben: Der weiße König stand immer auf a8 und der weiße Turm auf
b7. Der schwarze König konnte frei positioniert werden, außer auf der
siebten oder achten Reihe. Aus einer solchen Konstellation setzte der
Automat dann tatsächlich matt, wenn auch äußerst umständlich und
nicht immer innerhalb der heute gültigen 50-Züge-Remis-Regel. Bis zu
63 Züge nahm sich der Automat Zeit Für die Bewältigung einer solchen
Aufgabe benutzte die Maschine nur 5 Kriterien: 1.Verteidigung
2.Annäherung
3.Tempo
4.Schach
(bzw. Matt) 5.Opposition Interessant
ist noch, daß der Apparat auch das erste Sensorbrett der Geschichte
aufweist und mittels Elektromagneten seine Figuren selbst zog! Sogar
illegale Gegenzüge wurden mittels einer Lampe angezeigt und bei
dreimaligen Betrugsversuch durch die Schwarze Partei weigerte sich der
Rechner sogar weiter zu spielen! Die Krönung des Automaten war jedoch
der Lautsprecher, mittels dessen das Gerät “Schach” und “Matt”
verlauten ließ. Heute ist dieser Urgroßvater aller Schachrechner noch
voll lauffähig und kann in der Polytechnischen Universität in Madrid
besichtigt werden! IV:
AB 1939; “ELEKTRONIK MACHT DAS SCHACHSPIELEN LEICHTER”: So
jedenfalls dachten die Computerpioniere! Doch vom ersten selbsttätigen
Schachautomaten von Torres y Quevedo bis zum elektronischen IM von heute
muten noch eine Reihe von Klippen umschifft werden und ist so mancher
Tropfen Forscherschweiß die diversen Schläfen herunter gelaufen! Doch
schön der Reihe nach: 1:
1939; CODIERUNG UND SCHACH LIEGEN DICHT BEIEINANDER: Die
nächsten Schritte auf dem langen und steinigen Weg zu meisterlicher
Spielstärke wurden dann im zweiten Weltkrieg getan. 1939
fanden sich in Bletchley Park ca. 1000 englische Geisteswissenschaftler
der unterschiedlichsten Sparten zusammen, deren gemeinsames Ziel es war,
deutsche Geheimcodes zu knacken. Die englischen Militärs waren sich
nicht sicher, welche Art von Intelligenz nötig sei, um Codes zu
dechiffrieren, so versammelten sie ganz unterschiedliche Intelligenzen
zu einem gewaltigen “Brainstorming”. Es waren Mathematiker darunter
wie Alan M. Turing, der als einer der Pioniere auf dem Gebiet der künstlichen
Intelligenz angesehen wird. Aber auch Leute, die sich im Lösen von
Kreuzworträtseln besonders hervor getan hatten. Eingeladen in den
Bletchley Park waren aber auch einige Schachmeister, wie zum Beispiel
C.H.O.D. Alexander, H. Golombek oder P.S. Milner Barry. Im Laufe der fünfjährigen
Arbeit erkannten sie die Nähe des Schachspieles zu ihrer Arbeit und
gaben die ersten bedeutenden Impulse für die Schachprogrammierung 2:
1941; DIE ERFINDUNG DES COMPUTERS 1941
wird von dem deutschen Bauingenieur Konrad Zuse die erste funktionsfähige
programmgesteuerte Rechenmaschine der Welt gebaut, der berühmte Z3. Später
erfindet irgendein kluger Kopf für diesen Wörterwust dann den kürzeren
Namen “Computer”! Zur Programmierung des Rechners entwickelt Zuse
sein “Plankalkül”, den Urtyp aller heutigen algorythmischen
Programmiersprachen. Als Versuchsobjekt und zur Demonstration wählt
Zuse das Schachspiel, weil er der Meinung war, daß prinzipiell auch
nichtnumerische Probleme mit einem Rechner gelöst werden könnten. Ein
sehr interessantes Interview mit Zuse aus Anlaß seines 80. Geburtstages
wurde im Juni 1990 im ICCA-Journal veröffentlicht und in der CSS 5/1990
ins Deutsche übersetzt. 3:
1947; “PAPIERSCHACH”: Turing war es dann, der um 1947 zusammen mit einem Herrn Champernowne das erste Schachprogramm, das wirklich spielen konnte, entwickelte! Es beinhaltete einen Ein-Zug-Generator mit einer einfachen, statischen Bewertungsfunktion. Mangels Computer mußte Turing allerdings vor jedem Zug alle Möglichkeiten des |